Aus der Luft ist nicht viel zu erkennen, bei Google werden einem lediglich jede Menge Wald und 2-3 Häuser gezeigt. Was sich aber im Wald wirklich verbirgt, wir nicht ohne weiteres deutlich. Um so mehr stieg bei uns die Spannung, was uns vor Ort eigentlich erwartet.
Aber von vorn… Von Freunden und aus Logs haben wir immer mal ein bisschen was über das Gelände gehört.
So etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen.
Dort hast du eine unglaubliche Akustik, dass sollte man sich nicht entgehen lassen.
So und so ähnlich sind die Aussagen gewesen. Und genau solche Sachen reizen einen, auch mal dorthin zu fahren. Doch bevor es an den Start ging, hieß es erst einmal das Rätsel zu entschlüsseln. Bei dem Rätsel waren wir etwas zu sehr auf eine andere Lösung fixiert, sodass wir das Ergebnis für falsch hielten. Und dabei war es gar nicht so falsch… man hätte nur mal genauer hinschauen müssen. Aber irgendwann war es dann doch mal gelöst und wir konnten uns auf Richtung Start machen.
Unser kleiner Ausflug führte uns dann in den Süden von Berlin bzw. nach Brandenburg. Bis zum eigentlich Startpunkt, welcher laut Listing auch Parkplatz sein soll, sind wir nicht gefahren. Denn das Abschlepp-Schild hängt dort sicher nicht zum Spaß. Zudem wollten wir und nicht schon wieder abschleppen lassen und später dann auch noch das Auto suchen müssen. Also liefen wir lieber die letzten 500m bis zum Start.
Die Entdeckung des Geländes konnte nun endlich beginnen. Vorbei ging es am Eingangstor und am Pförtnerhäuschen, weiter Richtung Häuser und Hundezwinger. Letztere wurden zum Glück sauber hinterlassen. Wozu man hier allerdings Hunde brauchte, wurde uns nicht ganz klar. Aber es wird schon seinen Sinn gehabt haben.
Immer mal wieder kreuzten kleine würfelförmige Häuser unseren Weg, welche einen sehr unscheinbaren Eindruck machten. Aber wir liessen unser eigentlichen Ziel, die mit Erde überdeckten Lagertanks für Kraftstoff nicht aus den Augen. Die 2 Tanks waren einfach nur riesig und haben ein unglaubliches Fassungsvermögen gehabt. Zugänglich sind die Tanks noch heute durch Wartungsöffnungen, die es an verschiedenen Stellen an den Tanks gibt.
Die Tanks rochen aus meiner Sicht noch sehr nach Diesel oder Benzin. Doch wenn man drin war, war die Größe sehr überwältigend. Okay, es war schon sehr dunkel in den Tanks, aber ein bisschen Licht fiel durch die obere Luke dann doch ein. Und ansonsten hatten wir ja unsere Taschenlampen. Jeder Schritt, den man in den Tanks machte hallte nach. Ein kleines Rascheln von Papier wurde hier schnell sehr laut. Zudem machte es die Verständigung unter einander nur schwer möglich, denn alles hallte und die Vielzahl der Wörter ergab ein großes Wirrwarr. Dennoch und genau deswegen war die Akustik in den Tanks sehr beeindruckend.
Auf dem Rückweg ging es dann an ein paar weiteren Häusern und Garagen vorbei. In einem Haus standen jede Menge Ständer zum Anbringen von Gipsplatten, welche größtenteils fehlten. Richtig verwundert hat mich der innere Umbau von den Garagen. Hier wurden wie kleine Ställe für Pferde oder andere Tierhaltung gemauert, aber nie verputzt und schon gar nicht für solche Vorhaben genutzt. Was man dort wohl geplant hat, ist für mich fraglich. Aber so wie es aussieht ist die anderweitige Nutzung des Geländes und vorallem der Gebäude fehlgeschlagen.
Sicher ein Klasse Erlebnis, bisher war ich “nur” in einem riesigen unterirdischen Regenüberlaufbecken, das fast an eine Kathedrale erinnerte.
Aber Du schreibst “Die Tanks rochen aus meiner Sicht noch sehr nach Diesel oder Benzin.”, Das heißt für mich, dass sie vermutlich nicht oder nicht ausreichend gereinigt worden sind, also noch einiges an z.T. Krebs erregenden Dämpfen vorhanden ist.
Taschenlapmen, die nicht EX-geschüzt sind, können in einer solchen Atmosphäre auch schon einmal sagen wir vorsichtig unangenehme Folgen haben.
Hattet Ihr in Bezug auf solche Punkte dabei keine Bedenken?
Wir waren in ner 4er Gruppe unterwegs und die anderen aus dem Team waren der Meinung, dass sie nichts riechen. Ich fand es roch wie an ner Tankstelle. Ist da der Geruch oder Dämpfe bedenklich?
Bedenken bzgl. der Taschenlampen hatte ich nicht. Zumal wir uns ja auch keine Stunden in den Tanks aufgehalten haben. Ich würd mal schätzen es waren ehr so 15 bis 20min. Und da es kalt und deckig war, hatten alle Handschuhe an.
Ob und wie schädlich die Dämpfe in einem solchen Tank sind, die sich dort auf Grund der ggf. noch vorhandenen Reste und Ablagerungen halten, lässt sich sicher nur schwierig beurteilen. Fakt ist aber, dass diese Kohlenwasserstoffdämpfe durchaus krebserregend sein können. Sicher hängt es dabei von Art der vorhandenen Schadstoffe, Intensität und Einwirkungsdauer ab. (Selbst bei leeren Heizöltanks werden bei Wartungsarbeiten im inneren Atemschutzgeräte genutzt.)
Solche Dämpfe sind aber nur eine unterschätzte Gefahr, die an solchen Orten lauert.
Wesentlich heimtückischer ist Asbest. Zu finden ist es auf/in nahezu jedem LP, der bis in die 90’er gebaut wurde. Früher wurde es häufig in Wand-und Deckenverkleidungen, Dächern, Isolationen etc. verwendet, inzwischen ist es weitestgehend verboten. Solange es gebunden ist, ist es recht harmlos. Wird die Faser jedoch freigesetzt, was bei der Beschädigung der Materialien passieren kann, aber auch durch Verwitterung, kann eine einzige eingeatmete Faser ausreichen, um Lungenkrebs auszulösen.
Beim Betreten solcher Tanks sollte wenn möglich ein Teil der Gruppe draußen bleiben. Insofern alle auf einmal da reingehen und wenn es noch Benzin-/Diesel-Geruch gab. Man weiß ja nie wo das herkommt und wie es sich zusammensetzt.