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Lost Place: Badeparadies

Vor einigen Wochen hieß es: “Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein. Und dann nischt wie raus nach Britz.”

Ziel des kleinen Ausflugs war das Blub Badeparadies oder das was davon noch übrig ist. Schon 2002 gab es einige Bereiche, die vom Gesundheitsamt geschlossen wurden. Kurze Zeit später haben die Betreiber Insolvenz angemeldet und im Februar 2005 blieben die Türen endgültig geschlossen. Der Sauna-Bereich war noch 7 Jahre in Benutzung. Doch im April 2012 blieben auch hier die Türen endgültig zu.

Da wir keine Berliner sind, waren wir nie in dem Freizeitbad und haben es somit nie erleben können. Dafür kennen wir das Maja Mare aus Halle nur zu gut. Und irgendwie sind sich die Bäder sehr ähnlich. Das große Wellenbecken war eins der ersten Sachen, in man beim reingehen ins Badeparadies sah, gefolgt von einer Art Wildwasser-Kanal, welcher sich durch die Halle zog und in den Außenbereich über geht. Dazwischen waren ein paar kleine, lauschige Höhlen oder Grotten.

Im Außenbereich steht noch der ehemalige Reifen-Rutsch-Turm. Heut zu Tage aber leider ohne Rutsche. Diese lag verlegt und auf einem Haufen im Außenbereich. Die passenden Reifen für die Rutsche befinden sich im Keller. Wäre schon interessant gewesen, mal zu gucken, ob die noch funktionsfähig wären?
Zudem befand sich im Keller auch ein voll ausgestatteter Fitness-Raum. Leider waren die Anleitungen nur auf Englisch. Aber das ein oder andere Trainingsgerät funktionierte noch. Und viele Geräte befanden sich noch im optischen guten Zustand. Warum man die nicht vor der Schließung noch verkauft hat, weiß wohl auch nur der Betreiber.

Aber so richtig fasziniert war ich vom Sauna-Bereich. Der letzte Aufguss ist jetzt über 2 Jahre her und in der ein oder anderen Sauna riecht es noch heute nach dem typischen Aufguss. Insgesamt gab es 8 verschiedene Saunen und 2 (heute nicht mehr) heiße Whirlpools. Viele Saunen oder Sitzmöbel war mit Mosaik-Fliesen geziert. Und die Palmen im einstigen Wintergarten haben schon lang kein Wasser mehr gesehen.

Bei unserem Streifzug durch das Erlebnisbad kamen wir aus dem Staunen kaum raus. Es war schon beeindruckend, wie solch ein riesiges Bad im leeren Zustand aussieht. Mittlerweile zieren zahlreiche Graffitis die Wände und Becken und verändern das Bild vom Blub zunehmend.

Laut dem Gesundheitsamt wurde das Blub wegen akuten Rattenbefalls, Vogeldreck und der seuchenhygienischen Zustände geschlossen. Bei unserem Besuch haben wir keine einzige Ratte angetroffen. Allerdings häuft sich der Müll an der ein oder anderen Stelle.

Angeblich gibt es ja seit 2012 ein neues Konzept zur Nutzung des Blubs. Auf dem Gelände sollen ca. 400 bis 500 Eigentums- und Mietwohnungen geschaffen werden. Mal sehen, ob es wirklich nur eine Frage der Zeit ist, bis die ersten Bagger anrollen und das Blub aus dem Berliner Stadtbild verschwindet.

 

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